Freitag, 1. August 2008

Ein heißes Wochenende in Oslo

Die nächste Station meiner Skandinavien-Rundreise war Oslo. Am Freitag, dem 25.07.08, sind Janine, ihr Freund Karsten, ihre Eltern, die ganz überraschend Janine einen Besuch abgestattet haben, und ich mit dem Bus, oder besser gesagt mit dem Swebus nach Oslo gefahren. Wenn man kein günstiges Ticket bei der schwedischen Eisenbahn bekommt, kann man immer noch auf ein Busunternehmen umsteigen und reist, im Vergleich zu der deutschen Bahn, immer noch sehr sehr günstig!!! Für gute 350km und 5 Stunden Fahrzeit muss man als Student gerade mal 26€ bezahlen. Mit der deutschen Bahn kommt man für das Geld gerade mal und mit viel Glück von Leipzig nach Berlin ...
Nichtsdestotrotz sind wir gesund und munter - was auch an dem gut klimatisiertem Bus lag - in Oslo angekommen. Unsere erste Aufgabe war es, den richtigen Weg im Busterminal und im Osloer Hauptbahnhof hin zur Touristeninformation zu finden, wo wir dann erst einmal das Regal mit den Flyern der Sehenwürdigkeiten abgegrast haben. Mit jeder Menge potentieller Ausflugsziele in der Hand und mit einem Abreiß-Stadtplan aus der Touri-Info bewaffnet haben wir uns dann kurz getrennt, da wir in drei verschiedenen Unterkünften unsere Betten hatten. Auf dem ersten Blick war mein Hostel mit dem Namen Sentrum Pensjonat eigentlich ganz gemütlich - zwar norwegisch teuer, aber doch ganz gemütlich. Allerdings war wegen dem tollen Wetter mein Zimmer auf gefühlte 55°C aufgeheizt, weswegen ich schnell meinen Rucksack geschnappt und mich wieder in die Straßen von Oslo gewagt habe. Dort hab ich mich dann wieder mit meinen anderen vier Mitreisenden getroffen. Nachdem dann alle eingecheckt hatten, sind wir ganz gemütlich, was wegen der Hitze auch gar nicht anders ging, durch die Innenstadt geschlendert. Da wir gerade zur Kaffee-Zeit am Hafen waren, habe wir uns in ein Café gesetzt und ich hab mir dem Wetter entsprechend einen Eiskaffee schmecken lassen. Frisch gestärkt haben wir uns dann das Hafenviertel, die Festung direkt am Hafenbecken, die Shoppingmeile und den Palast der norwegischen Königsfamilie angesehen, wobei uns Janine mit ihren Einfällen immer wieder zum Schmunzeln gebracht hat (siehe vor allem Fotoserie mit Herrn Roosevelt!!!). Trotz der unglaublich hohen Preise hat uns dann der Hunger in eine Pizzaria getrieben. Und da Karsten und ich ja richtige Männer mit richtigem Hunger sind, haben wir uns jeder 'ne GROSSE Pizza bestellt. Und für die 28€, die die Pizza gekostet hat, haben wir auch jeder 'ne wirklich große Pizza bekommen! SEHR LECKER - SEHR VIEL - SEHR VOLLER BAUCH!!! Aber trotz Völlegefühl hat da noch ein Dessert reingepasst. Denn: Dessert geht ja immer!!! Der anschließende Verdauungsspaziergang hat uns dann zur Oper von Oslo geführt. Ja, Norwegen hat Geld, denn die komplette Oper ist mit Marmorplatten überzogen. Aber dafür sieht das Gebäude auch wirklich gut aus. Die Oper war das einzige Gebäude, bei dem bei mir der "Ooohhh - aaahh"-Effekt kam und deswegen auch gleich auf Anhieb mein Lieblingsplatz in Oslo war. Als es dann gegen 23.00 doch schon dunkel wurde, haben wir uns dann auf dem Weg in unsere Betten gemacht. Allerdings gab es auf den Weg dahin auch noch einiges zu sehen. Denn wie ich jetzt feststellen konnte, lag mein Hostel genau im Rotlichtviertel von Oslo. Gleich um die Ecke wurde die Spritzen an die Junkies ausgegeben und an der Kreuzung, an der das Hostel lag, standen einige leicht bekleidete Mädels rum.



Nach einer heißen, total durchgeschwitzten Nacht ging es am Samstag Vormittag auf's Boot. Da Norwegen ja bekannt für seine Fjorde ist, haben wir uns den Oslo-Fjord mal genauer angesehen. Bei dem Anblick der vielen kleinen Häuschen, der Inselchen und dem schroffen Fjordufer ist mir die Idee zu einem potentiellen Urlaubsziel im nächsten Sommer gekommen! Man könnte sich ja ein Kajak schnappen und mal so einen Fjord vom Meer bis zum Ende und vielleicht auch wieder zurück durchpaddeln ... :) Aber momentan waren wir noch in Oslo und das nächste Ziel war der Holmenkollen - bei strahlend blauem Himmel wollten wir uns die Aussicht von dort oben über Oslo und Umgebung nicht entgehen lassen! Leider ist ausgerechnet an dem Samstag die einzige U-Bahn, die zum Holmenkollen fährt ausgefallen, und nachdem wir 30 Minuten gewartet haben und dann verständlicher Weise die Nase voll hatten, haben wir im Hafen einer Live-Blues-Session gelauscht und haben in der Hitze ein wenig gedöst. Am Abend sind wir durch Zufall auf eine gambianische Live-Perfomance gestoßen und haben dann auch den afrikanischen Klängen für eine Weile gelauscht. Nach einem leckerem Abendbrot haben sich dann unsere Wege wieder Richtung Bett getrennt, da es aber für mich noch etwas zu zeitig war, um ins Bett zu gehen und sowieso nur ein aufgeheiztes Zimmer auf mich gewartet hat, bin ich noch einmal zur Oper gegangen und hab dort noch ein Weilchen relaxt.


Sonntag hatte ich noch eine Mission. Wenn ich schon mal in Oslo war, musste ich die Gelegenheit nutzen und mir die Werke des Malers Edvard Munchs ansehen. (sein vielleicht berühmtestes Bild heißt "Der Schrei") Nach meinem Besuch im Munch Museum haben wir uns dann im Busterminal getroffen und sind wieder Richtung Schweden, Borås gefahren.



Das Fazit dieses Ausflugs: Oslo ist vergleichsweise schmutzig, es hat sehr viele Baustellen und ist vor allem unverschämt teuer. Allerdings sind die neu gebauten Häuser/ Stadtteile - wie bspw. die Oper - sehr sehenswert. Und wenn man etwas mehr Zeit hat, kann man sich auch noch eine ganze Menge mehr interessante Museen und Ausstellungen ansehen ...

So, jetzt fehlt nur noch Stockholm auf meiner Liste, aber der Ausflug rückt auch immer näher :)

Keine Kommentare: