Meine Zeit in Schweden: ... und auch gleich weiter nach Kopenhagen

Da saß ich also im Zug nach Kopenhagen und hab mich auf eine Fahrt über die längste Brücken-Tunnel-Kombination Europas, die Öresund-Brücke, vorbereitet. Allerdings sieht man von der Brücke sehr wenig, wenn man selbst drauf ist. Naja, nach nur einer halben Stunde war ich dann auch schon in Dänemark und im schönen Kopenhagen. OK, das Großstadtleben hat mich im ersten Augenblick etwas überrumpelt, nachdem ich mich an das beschauliche Malmö gewöhnt hatte. Außerdem glaub ich, dass die Dänen im Allgemeinen viel chaotischer sind als die Schweden und vorallem viel besoffener!!! Auch das Hostel hat dem dänischen Eindruck verstärkt - es war halt grad im Umbau und hatte deswegen nur Betten und halbwegs vernünftige Duschen. Die Küche bestand aus einem Tisch, einer Couch und einem kleinen Schrank, wo eine Mikrowelle und eine Kaffeemaschine drauf stand. Aber das Hostel ist ja auch nur zum Schlafen da. Ich hab dann auch gleich wieder meinen Rucksack geschultert und mir Kopenhagen zuerst vom Boot aus angesehen.

Danach hab ich mich auf Schusters Rappen begeben und die Innenstadt erkundet, Pläne für die nächsten Tage geschmiedet und dann ins Bett gefallen.

Der Montag hat ganz spontan mit einer Kirchbesichtigung und einem Turmaufstieg begonnen, denn eigentlich wollte ich mir nur etwas Geld von der Bank holen. Nach dem Blich von oben auf Kopenhagen hab ich mich in einen Sightseening-Bus gesetzt und mir das ganze nochmal aus der Nähe angesehen. Und weil es so toll war, hab ich auch noch eine zweite Bustour gemacht - das volle Touri-Programm eben - hehe Am Nachmittag hab ich mir etwas schönes gegönnt und bin in das Dänische Architekten Center gegangen und hab tolle, futuristische Häuser bestaunt. Anschließend bin ich direkt zu einem dieser Häuser - dem Black Diamont - gegangen und hab mir ganz gemütlich am Hafenbecken einen Kaffee und einen leckeren Cookie schmecken lassen. Frisch gestärkt bin ich weiter durch die Stadt geschlendert und viele, viele kleine Gässchen und kunterbunte Häuser gesehen. Als es dann langsam dunkel wurde, bin ich der Empfehlung von Janine und Gerda gefolgt und hab ein ganz spezielles Museum besucht. Mein Tag endete also im Erotik Museum. Da der Eintritt verhältnismäßig teuer war, dachte ich erst, dass hier wieder mal nur billiger Sex teuer verkauft wird. Aber ich wurde positiv überrascht, denn die Ausstellung war doch qualitativ hochwertiger als ich dachte. Falls ihr mal nach Kopenhagen kommt, nehmt euch die Zeit (im Gegensatz zu den anderen Museen schließt es auch erst 23.00Uhr).

Den Dienstag begann ich mit einem ausgiebigen Besuch in Dänemarks Nationalmuseum. Der Besuch hat mich nix gekostet und für das Geld konnte ich mir 5 umfangreiche Ausstellungen ansehen. Ich hab mir aber nur 3 angeguckt und auch "nur" 4 Stunden im Museum verbracht. Danach bin ich noch einmal in den Touri-Bus gestiegen und mir noch einen anderen Teil von Kopenhagen zeigen lassen. Und obwohl ich einen Großteil der Sehenswürdigkeiten nun schon per Bus besucht hatte, bin ich nochmal zu Fuß losgezogen um mir die interessanten Stationen ganz in Ruhe ansehen zu können. Auf meinem 5stündigen Rundgang hab ich dann natürlich auch die Kleine Meerjungfrau besucht. Ganz in der Nähe war dann auch noch eine - ich will sie mal so nennen - Anti-Meerjungfrau. Hässlich und ganz allein saß sie da im Hafenbecken; das war ein ganz schön trauriges Bild ... Außer den Meerjungfrauen hab ich mir das Rathaus, den Hauptbahnhof, die Uni, ein kunterbuntes Kino, ein altes Zirkusgebäude, das Schloss und noch viel viel mehr angeguckt. Todmüde und zufrieden, war ich froh endlich in meinem Bett zu verschnaufen zu können.

Mittwoch stand noch ein Besuch im Dänischen Design Center auf dem Plan bevor mich die Schwedische Eisenbahn wieder nach Borås brachte. Auf der Heimfahrt hab ich dann doch tatsächlich im schwedischen Radio Blümchen mit "Heut ist mein Tag" gehört - man war das schlecht!!! Und da es ganz schön langweilig wäre, wenn alles glatt laufen würde, ist im Erst-Klasse-Abteil der Platz Nummer 6 - mein Platz - auf seltsame Art und Weise verschwunden ... Zum Glück hat sich die Schwedische Eisenbahn da nicht so und ich konnte mir einen anderen Platz in der ersten Klasse suchen [jaaa, bei der Schwedischen Eisenbahn kann man auch Tickets für die erste Klasse kaufen und die können dann sogar günstiger sein als Tickets für die zweite Klasse!!!]
Übrigens hat der Urlaub genauso aufgehört wie er begonnen hat: mit Regen in Borås. Aber das war dann icht wirklich schlimm, dann ich war knülle und froh wieder im Gelben Haus zu sein :)

Und eh ich's vergesse: es gibt ja soooo viele Fahrräder in Kopenhagen - WOW!!! Man kann sich sogar welche - ähnlich wie bei Einkaufswagen - für 20 Dänische Kronen (ca. 2,70€) ausleihen. Ich glaube außerdem, dass die Dänen auf ihrem Fahrrad leben. Da gibt es Räder mit einer großen Ladefläche, auf der auch Frau, Kind und Kegel transportiert werden, super aerodynamische Räder, alte Räder, neuer Räder - von jedem was!!! Und ich hab Leute gesehen, die auf ihren Rad (natürlich während der Fahrt) telefoniert haben, gegessen habe und sogar nen Kaffee (ohne Deckel!!!) getrunken haben.