Samstag, 14. November 2009

Dies und das ...

So, jetzt ist schon wieder so viel Zeit vergangen, aber dummerweise vergeht die Zeit immer so schnell und ich komm einfach nicht dazu den Elch-Blog up-to-date zu halten. Aber in den letzten drei Wochen ist doch noch einiges hier passiert:

Beispielsweise hab ich mit Francis am Alla-helgons-Wochenende (letztes Oktober Wocheende) einen Ausflug nach Göteborg gemacht und dort Anja und ihren Freund Alex besucht, wo uns auch gleich der halbjährliche Ausblick auf den Götaälv präsentiert wurde. Ein halbjährlicher Ausblick ist es deswegen, weil ein Baum im Frühling und im Sommer mit seinem vollem Grün den Ausblick versperrt. Im Herbst und im Winter tragen ja Laubbäume bekanntlich keine Blätter und somit ist der Blick dann frei auf den Götaälv. Nachdem ich den Ausblick und die Wohnung bestaunen konnte, gab es dann leckeren Eintopf. Das Witzige daran war der Moment als Anja festgestellt hat, dass kein passendes Eintopfgeschirr da war und sie dann improvisieren musste. Nichtsdestotrotz war es ein sehr leckeres Mittagessen in sehr angenehmer Gesellschaft! An dieser Stelle sein noch mal gesagt: VIELEN DANK ANJA FÜR DEINE EINLADUNG – ich habe mich sehr gefreut!!!

Anschließend haben Franics und ich noch eine Speed-Shoppingtour gemacht, d.h. innerhalb von einer Stunde haben wir drei große Geschäfte abgeklappert und ich hab mir erstmal wintergerecht eingekleidet.

Einen der kuschlig warmen Pullover und ein paar der warmen Wollsocken habe ich auch noch am gleichen Tag getragen. Das war auch wirklich notwendig, da wir uns noch mal mit Anja, ihrem Freund und noch ein paar Bekannten von ihr getroffen haben und nach Alingsås gefahren sind. Dort gab es nämlich in der ganzen Stadt Lichtinstallationen zu bestaunen und das ganze findet jährlich statt und heißt „Lights in Alingsås”. Und da wir gute zwei Stunden bei Minusgraden durch die Stadt gelaufen sind, haben wir uns danach in eines der gemütlichen Cafés gesetzt und dort noch gemütlich die Zeit verbracht bis unser Bus nach Borås gefahren ist.


Das Highlight am letzten Wochenende war eindeutig das SP-Fest. Das findet jährlich im November statt und wird jeweils von verschiedenen Abteilungen organisiert. Dies Jahr war die Brandteknik-Abteilung dran. Nach der unvoreingenommenen Meinung eines Mitglieds des Festkommitees war es die beste Party überhaupt. ;) Aber als kritischer Betrachter ich Abschläge machen: zum einem waren die Bierpreise viiiiieeeeel zu hoch (5€ für ein 0,5l Bier) und eine der Bands war echt nur für die älteren Kollegen gedacht. Dafür war das Drei-Gänge-Menü hervorragend:

1. Gang: Lachspastete und dazu ein südafrikanischer Weißwein

2. Gang: Hühnchen mit Zitronen-Mint-Aroma, dazu Kartoffelgratin und ein südafrikanischer Rotwein

zum Abschluss gab’s dann einen Schokobrownie mit Waldbeersauce, (mindestens ;) ) einen Kaffee und wahlweise Cognac, Baily’s oder Whisky. [falls ihr mal „Kaffe och avec“ auf einer schwedischen Speisekarte lest, dürft ihr euch auf ’nen Kaffee und ein Glas Hochprozentigen freuen]

Abgesehen von den Gaumenfreuden gab’s natürlich auch was für’s Auge. Ganz unfreiwillig hat eine zufällig ausgewählt SP-Kollegin aus dem Publikum dazu betragen – hehe Und zum Schluss nach ein paar überteuerten Bier gab’s auch noch was für die Ohren. Da trat dann ein Lokalhero der Boråser Rockszene auf. Der Heimweg war vor allem wegen meinem angetrunkenen/ sturzbesoffenen, französischen Freund ein Abenteuer für sich, was hier jetzt den Rahmen sprengen würde. Ich sag nur soviel: 2:00 mit dem Bus losgefahren – normalerweise 2:30 am Gelben Hause gewesen und spätestens 2:45 im Bett | wir waren 3:00 am Gelben Haus und ich war dann auch schon 3:30 im Bett.


Das Highlight in dieser Woche lässt sich nicht so genau definieren. Am Donnerstag war ich in der Bibliothek, um mal zu schauen, was da so für DVDs rumstehen. Da ich mit den meisten Titeln nix anfangen konnte, hab ich mich mal in der Abteilung mit deutschen Büchern umgesehen. Dort hab ich dann die ganze schwere, literarische Kost gefunden, die Größen wie Heine, Büchner, Grass etc. etc. produziert haben. Nachdem ich mir mehr oder weniger glücklich den Steppenwolf ausgesucht hatte, ist mir ein pinkes Buch mit einem Pflaster auf dem Einband ins Auge gefallen. Und siehe da: zwischen den Großen der Literatur der letzten 200 Jahre hat sich doch tatsächliche eine Frau Roche veriirt. Natürlich hab ich zu Gunsten der einfachen Bespaßung den Steppenwolf gegen Feuchtgebiete eingetauscht. Und hab auch tatsächlich seit Donnerstag einen offiziellen Bibliotheksausweis für die Boråser Stadtbibliothek. Gestern war ich dann endlich mal beim Friseur. Dort hab ich zwar 30€ für einmal Waschen und Haare schneiden gelassen (an dieser Stelle sei gesagt, dass hier ein Trockenschnitt ab 25€ losgeht), aber dafür hatte ich ein sehr angenehmes Stündchen mit einer typischen Schwedin :) Also falls ihr – und hier spreche ich vor allem die Kerle an – mal in die Verlegenheit kommt und euch in Borås die Haare schneiden lassen müsst, empfehle ich euch Studio Mei, wo ihr dann sofort nach Frida fragt ;)

So, das war’s erstmal – heute steht bei mir noch ein bisschen Masterarbeiten auf dem Programm. Ein paar Varianten meines Versuchsaufbaus wollen noch gezeichnet werden. Und heut Abend werden Isabell, Francis und ich uns mit selbst gemachten Hamburgern und einer Flasche Jägermeister beschäftigen. :) Mal sehen wie sich die französische Leber diesmal schlägt ... ;)

Montag, 26. Oktober 2009

Es wird dunkler ...

Die Zeitumstellung hat uns alles zwar eine Stunde mehr Wochenende geschenkt, allerdings musste ich heut feststellen, dass ich wohl ab jetzt immer im Dunklen das Büro verlassen werde. Das heißt jetzt nicht, dass ich von 8 bis 8 arbeite, sondern viel mehr, dass es hier jetzt schon gegen 17:00 dunkel wird. Deswegen muss ich also gar nicht so lange warten bis es abends – ääähhh nachmittags dunkel wird.

Naja, dafür gibt’s ja zum Glück genügend Indoor-Aktivitäten wie Masterarbeit schreiben, sich im Fitnessraum tummeln, in der Sauna, relaxen, an ’ner Masterarbeit basteln, sich zum Ausgleich ein bisschen sportlich betätigen, über die Masterarbeit nachdenken und ab und zu mal Borås Downtown besuchen. Dort kann man z.B. richtig lecker thailändisch essen gehen – und das sogar in einer All-you-can-eat-Variante. Außerdem sollte man sich mal die ganzen Clubs und Bars ansehen – daran arbeite ich natürlich auch ;) Dort kann es dann auch mal passieren, dass man seinen Kollegen und dessen Frau trifft, nachdem sie grad von ’ner Bierverkostung gekommen sind und schon ein „bisschen“ angetrunken waren :)

Falls ausnahmsweise doch schönes Wetter ist, hat mir Andreas, der schwedische Student, einen schönen Zeitvertreib im Park gezeigt. Andreas hat seine Frisbees eingepackt und dann haben, Andreas, Francis und ich, im Park zwei Runden Frisbeegolf gespielt. Ich muss sagen, das ist wirklich eine gute Gelegenheit raus zu gehen und das schöne Wetter noch einmal zu genießen.

Und da ich hoffe, dass öfter mal gutes Wetter ist, hab ich mal bei SP nach ’nem Fahrrad gefragt. SP hat sich nämlich innerhalb des letzten Jahres ausgediente Räder von der Schwedischen Post besorgt und die dann blau angestrichen. Dummerweise ist ein Fahrrad verschwunden als sich ein anderer Student eines der Räder ausgeliehen hat. Deswegen werden die Räder nicht mehr über’s Wochenende verliehen. Gut für die Räder, da sie dann nicht mehr verloren gehen können – schlecht für mich, da ich entweder laufen oder mit dem Bus fahren muss. Zum Glück hat mich letzte Woche ein Kollege angesprochen und hat mir angeboten, mir eins seiner 14 Räder aus seinem Keller zu leihen. D.h. ich bin doch mobil und flexibel zu gleich. Und außerdem zeigt das mal wieder die Nettigkeit der Schweden :)

Achso, was ich beim letzten Eintrag vergessen habe: ein Foto von meiner Unterkunft für die nächsten 5 Monate! Und da letzte Woche meine Mitbewohnerin wieder nach Hause geflogen ist, hab ich das Rote Haus sogar für mich alleine. Aber so wirklich alleine bin ich nicht. Zum einen ist letztens ein Eichhörnchen durch die Bäume gehüpft und zum anderen kommt es öfter mal vor, dass mir Hasen und Rehe über den Weg laufen. Bleibt nur zu hoffen, dass ich mal nicht auf meinen Heimweg von Elchen, Wölfen oder Bären überrascht werden ;)

Und was die Masterarbeit angeht: Momentan steht Lesen auf dem Programm ... Laaangweilig!!! ABER ich soll mir schon mal einen Versuchsaufbau ausdenken, mit dem ich thermoakustische Instabilitäten in Tunneln erzeugen kann – es wird also spannend ... :)

Mit diesen Aussichten verabschiede ich mich erstmal.

Dienstag, 13. Oktober 2009

Back in Borås

Jetzt, da ich wieder im schönen Schweden bin, werde ich natürlich auch den Elch-Blog weiterschreiben. :)

Die Anreise am Donnerstag verlief ohne Probleme. Die Züge waren pünktlich, mein Gepäck wurde ohne Widerspruch angenommen, das Flugzeug ist in der Luft geblieben, der Bus nach Borås hat sich nicht verfahren und alle Schweden waren natürlich seeehr nett. Am Landvetter Flughafen angekommen, musste ich zwar 1,5h auf den Bus warten, aber die Zeit habe ich genutzt und mir ’nen riesigen Schoko-Muffin und eine Tasse Kaffee geholt und hatte auch noch Zeit für Janine und Anja ein paar Impressionen vom Landvetter Flughafen zu sammeln.



Bei SP musste ich zu meiner Überraschung feststellen, dass ich diesmal nicht der einzige Student bin. Zur Zeit ist ein Mädel aus Wismar, Isabel, eine junge Forscherin aus Manchester, Anna, ein französischer Praktikant, Francis, ein schwedischer Student aus Luleå, der auch seine Abschlussarbeit schreibt, Andreas, und zwei chinesische Studenten, Li und Woa, bei SP. In dem Büro, das ich damals für mich hatte, sind jetzt vier Arbeitsplätze eingerichtet, wovon einer meiner ist. Das Gelbe Haus (Gula Villan) ist auch vollbesetzt. Deswegen und weil das Rote Haus (Röda Villan) auch gemütlicher ist, wurde ich diesmal dort einquartiert. Und bis auf das Bad, was sich im Keller befindet, kann ich mich bis jetzt auch nicht über meine Unterkunft beschweren.

Eingelebt hab ich mich fast schon wieder. D.h. ich hab wieder einen SP-Ausweis bekommen, hab eine schwedische Handynummer und hab auch schon mit vielen SPlern ein oder zwei Wörtchen gewechselt.

Da ich aber – wie oben schon gesagt – diesmal nicht alleine bin, gab es auch schon das erste Wochenendevent. Nach einem aufwändigen Abendessen am Samstag mit drei köstlichen, selbst gebackenen Pizzen ging es dann in eine der Diskos in Borås, ins X&Y. Und Sonntag hatte ich Gelegenheit mir ganz in Ruhe Borås anzusehen und mit Isabel, ihrer Freundin und Andreas in einem Café gemütlich ein Kaffee zu schlürfen und ein leckeres Stück Blaubeerkuchen mit Vanillesoße zu essen :)

Mal sehen, was mich noch so erwartet ...

Hejdå sagt

Nick