Dienstag, 23. September 2008

Die Tage sind gezählt …

Nachdem ich also nochmal eine aufregende und schöne Zeit in den Schwedischen Wäldern verbracht habe, musste ich mir bei der Ankunft in Borås leider eingestehen, dass nun auch für mich die letzten Tage in Schweden runter gezählt werden. Meine letzten beiden Wochen begannen aber erst einmal mit einem schweren Abschied. Denn Janine musste nun auch die Heimreise antreten. Doch bevor sie wieder zurück nach Deutschland geflogen ist, hat sie mir noch die neue Lufthansa-Praktikantin, Anja, vorgestellt. Und so haben wir drei Janines letztes Wochenende noch einmal in vollen Zügen genossen: Kino - wir haben uns (den typisch schwedischen Film) Mamma Mia angesehen -, Café, Pub und zu Guter letzt auch noch ein gemütliches Sonntagsfrühstück. Leider lies sich Janines Abfahrt dann nicht mehr länger hinauszögern und dann war sie, ihre zwei Handgepäckstücke, ihre zwei riesigen Koffer und ihr Elchschild weg :( Hejdå Janine! Vi ses i Tyskland! :)

In den nächsten Tage war ich dann selbst mit Sachen zusammenräumen und Zimmer aufräumen beschäftigt. Dank Anja konnte ich mich/ wir uns aber auch prima von unseren Aufräumpflichten ablenken. Denn da Anja schon mal in Schweden war, kennt sie die schwedische Kaffeekultur und hat sie genau wie ich schätzen und lieben gelernt. Das hatte natürlich zur Folge, dass wir uns dann öfter mal auf einen Kaffee getroffen haben. Und wie der Zufall so spielt, hat Anja ihre polnische Mit-ERASMUS-Studentin, Kaska, in Borås getroffen, da Kaska in diesem Semester ihr Studium an der Hochschule angefangen hat. Mit Kaskas Hilfe sind Anja und ich dann sogar in eine waschechte Studentenparty reingekommen. Das war doch tatsächlich meine erste Studentenparty seit ich in Schweden angekommen bin – aber dafür war es richtig lustig. Dort habe ich dann auch Kaskas brasilianische Freundin, Maria Luisa, kennengelernt. Wie ich an diesem Abend kann man mit den drei Mädels auch richtig viel Spaß haben – unglücklicherweise war das aber meine letzte Gelegenheit mit Anja, Maria und Kaska auf eine Studentenparty zu gehen. Nichtsdestotrotz haben wir uns dann eben zu anderen Anlässen getroffen. Beispielsweise hat Maria zweimal gekocht. Auch wenn sie behauptet hat, dass das Gericht nicht gelungen ist, war es richtig, richtig gut!!! Außerdem waren wir auch noch Pizza essen, da ich die Gelegenheit noch einmal nutzen und eine riesige Döner-Pommes-Pizza essen wollte. Und da man ja nicht nur herzhaftes essen kann, hab ich Maria, Anja und Kaska ins Gelbe Haus eingeladen um mir bei meinem Projekt „Kanelbullar für SP“ zu helfen. Der Grundgedanke dieses Projekts war eine würdige Verabschiedung von der Brandschutzabteilung. Und so habe ich beschlossen für ca. 50 Personen Kanelbullar zu backen. Alles was man dafür braucht, sind 2kg Mehl, 1L Milch, 3 sympathische aber hungrige Helferinnen und immer ein Auge auf die schon fertigen Kanelbullar – hehe Wenn alles klappt, hat man am Ende etwa 70 Kanelbullar, 3 sympathische und satte Helferinnen und jede Menge Spaß. Am nächsten Tag habe ich die Kanelbullar serviert und – wie ich finde – das größte Lob von einem Schweden bekommen, was man sich in Bezug auf Kanelbullar denken kann. Denn nach der Kaffeepause waren von den ca. 60 Kanelbullar nur noch eine Hand voll Kanelbullar übrig, denn alle habe sich einen oder auch mehr Zimtschnecken schmecken lassen. An dieser Stelle möchte ich mich noch einmal ganz herzlich bei meinen Assistentinnen bedanken (Anja, sei doch bitte so lieb und übersetzt mein Danke schön für Maria und Kaska!!!) Neben den vielen schönen Dinge in der letzten Woche gab es noch ein paar Kuriositäten: drei neue Franzosen sind ins Gelbe Haus gezogen und bleiben auch noch die nächsten 5 Monate dort. Naja, zu ihnen fällt mir nur Folgendes ein: schlecht englisch sprechend – folglich auch keine vernünftige Konversation möglich – und einfach nur komisch. Im Laufe des Sommers hat die Qualität der Franzosen im Gelben Haus wirklich enorm abgenommen (vgl. Christophe vs. Mikael vs. Die drei neuen Franzosen) Aber davon hab ich mir nicht die Laune vermiesen lassen und hab eben einfach nur (über sie) gelacht – hehe



Dann aber kam Freitag der 12.09.08 – und da war mir absolut nicht mehr zum Lachen zu Mute. Ich habe also mein Zimmer aufgeräumt, mich noch einmal bei allen Leuten in der Brandschutzabteilung verabschiedet und dann ging es mit dem Bus erst zum Resecentrum von Borås und von dort aus nach Göteborg. Das Gefühl jetzt wirklich weg zu müssen war ja schon fies, aber als ich dann auf dem Weg nach Göteborg noch ein letztes Mal am Gelben Haus vorbeigefahren bin, musste ich wirklich mit mir kämpfe um nicht wie ein komplettes Häufchen Elend auszusehen. Der Moment war wirklich hart! Insgesamt ist die Reise aber ganz gut verlaufen – so lange ich noch in Schweden war. In Deutschland angekommen, haben sich die ersten Leute schon wieder beschwert, dass das Gepäck nicht schnell genug im Terminal ist, und haben dementsprechend Hektik verbreitet. Am Berliner Hauptbahnhof ging dann alles schief: Der InterConnex wurde erst von Gleis 2 auf Gleis 12 verlegt. Am Gleis 12 wurde dann von dem Aufsichtspersonal unfreundlich erklärt, dass der Zug ausfällt und dass, wie man ja wohl sieht, der Schienenersatzverkehr fährt. Allerdings wusste niemand so genau wo und wann überhaupt der SEV fährt. Letztendlich ist doch kein SEV nach Leipzig gefahren und alle Fahrgäste des InterConnex durften sich dann in den nächsten ICE nach Leipzig quetschen und mit einer Stunde Verspätung in Leipzig ankommen.“ WILLKOMMEN IN DEUTSCHLAND!!!“ sag ich da bloß.

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